Zwei einfache Fragen, die unsere Nachhaltigkeits-strategie verändert haben
Wo investiert man am besten in Nachhaltigkeit? Bei Dutzenden möglicher Themen – von Arbeitssicherheit über Energieeffizienz bis hin zu Biodiversität – ist das keine einfache Aufgabe.
Genau vor dieser Herausforderung standen wir bei IED. Die Lösung ist eigentlich bekannt: die doppelte Wesentlichkeitsanalyse. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht: einfach eine clevere Art, die wichtigsten Hebel zu finden.
Die Idee dahinter ist simpel
Statt alles auf einmal anzugehen, schauen wir uns jedes Nachhaltigkeitsthema aus zwei Richtungen an:

Richtung 1 (Inside-Out): Wie stark beeinflussen wir dieses Thema? Beispiel THG-Emissionen: Sehr stark! Unsere Fahrzeugflotte (Elektrifizierung läuft), Baumaschinen und Baustellenlogistik produzieren direkt CO₂.
Richtung 2 (Outside-in): Wie stark beeinflusst es unser Geschäft?
Beispiel THG-Emissionen: Immer stärker! Kunden fragen nach nachhaltigen Lösungen und die Regulierung wird verschärft.
Nur wo beide Fragen mit «Ja» beantwortet werden, lohnt es sich, richtig zu investieren. Unsere Matrix zeigt deshalb nur die wirklich wesentlichen Themen – wir haben uns noch viel mehr angesehen, aber deren Impact war vergleichsweise gering.
Was dabei herauskam, hat uns überrascht
Wir dachten, wir kennen unsere Prioritäten. Aber die systematische Betrachtung brachte einige Aha-Momente:
- Arbeitssicherheit ist viel mehr als Ausbildung und PSA. Klar, das wussten wir schon immer. Aber wie vielschichtig das Thema auch bei uns ist, wurde uns erst bewusst: Sprachkurse für unsere internationalen Kollegen, damit auf der Baustelle jeder jeden versteht. Das ganz persönliche Risikobewusstsein. Eine Unternehmenskultur, in der jeder für jeden mitdenkt.
- Emissionen reduzieren während wir wachsen? Geht! Die Herausforderung: Unsere Projekte werden mehr und grösser, aber der CO₂-Ausstoss soll trotzdem runter. Die Lösung: Wir werden effizienter. Pro Franken Umsatz produzieren wir heute schon 10% weniger Emissionen als in Vorjahren.
- Digitalisierung ist doch wesentlicher als gedacht. Wir nutzen QR-Codes für Verbesserungsvorschläge, digitalisieren Kundenbefragungen und entwickeln KI-Richtlinien. Trotzdem waren wir überrascht, dass «IT-Infrastruktur und digitale Innovation» es in unsere wesentlichen Themen schaffte. Die Analyse zeigte: Digitalisierung ist nicht nur Werkzeug, sondern wird zunehmend zu einem Differenzierungsfaktor – sowohl für unsere Effizienz als auch für unsere Attraktivität als Arbeitgeber.

Die Herausforderung steckt im Detail
- Themen präzise definieren und abgrenzen: Was gehört alles zu «Arbeitssicherheit»? Risikobewusstsein, Sprachkompetenz, Arbeitsplatzergonomie? Wo hört «Mitarbeiterentwicklung» auf und wo fängt «Vielfalt und Inklusion» an? Diese Abgrenzungen entscheiden darüber, was später gemessen und gesteuert wird.
- Aus Themen konkrete Kennzahlen und Massnahmen ableiten: THG-Emissionen reduzieren» ist noch kein Arbeitsauftrag. Erst wenn daraus «Elektrifizierung der Flotte», «Emissionsintensität um 33% senken» oder «Baustellenlogistik optimieren» wird, können wir wirklich etwas bewegen.
- Wissen, wie umsetzen Die beste Matrix nützt nichts, wenn man nicht weiss, wie man die Massnahmen praktisch angeht. Bei uns bedeutete das: neue Prozesse entwickeln, Teams schulen, Budgets umschichten.
Das passt zu uns
Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse hat uns geholfen, das zu konkretisieren, was schon immer in unseren Zielen und Werten steht: «Sicherheit – Mensch und Familie vor Wirtschaftlichkeit» oder «Effizient, sauber und nachhaltig für nachfolgende Generationen».

Jetzt setzen wir diese Werte noch fokussierter um und können messen, ob wir wirklich vorankommen.
Neugierig geworden?
Nachhaltigkeit muss nicht kompliziert sein. Wenn Sie Fragen zu unserem Vorgehen haben oder sich über Erfahrungen austauschen möchten – einfach melden.
Autor: Andrea Heubel
Die IED Gruppe ist mit dem EcoVadis Platin-Status ausgezeichnet und gehört im Bewertungsjahr zu den nachhaltigsten 1% aller bewerteten Unternehmen weltweit.
Mehr über unsere Nachhaltigkeitsarbeit: Zertifizierte Nachhaltigkeit bei IED
Bildmaterial: IED Gruppe AG, Seilzug: Christian Böhme, MUJO ART Schweiz